Herausgeber: Lehrstuhl für Finanz- und Bankwirtschaft Universität Augsburg und VfU, 2019
Der Klimawandel ist ein Faktum. Das Bewusstsein für globale Klimarisiken bei den meisten Regierungen weltweit hat zu zahlreichen Gesetzen und Vorschriften geführt, die eine Entwicklung der Wirtschaft in Richtung einer „Green Economy“ vorschreiben. Gleichzeitig steigt bei vielen Kapitalanlegern das Bewusstsein für umweltfreundliche Investitionen. Gegenwärtig werden enorme Vermögen von Investitionen in die „Brown Economy“ hin zu Investitionen in die „Green Economy“ umgeschichtet. Beide Entwicklungen haben weitreichende und zurzeit schwer absehbare Auswirkungen auf die Wirtschaft und führen zu massiv veränderten und zunehmend volatilen Vermögenswerten.
Ein oft zitiertes Beispiel dafür sind „Stranded Assets“, aus denen sogar das Risiko einer Finanzblase, der „Carbon Bubble“, resultieren kann. Daher ist es für alle Finanzmarktakteure von essenzieller Bedeutung, die Möglichkeiten und Risiken, die mit dem Übergang der Wirtschaft zu einer „Green Economy“ einhergehen, angemessen zu erkennen, zu steuern und zu kommunizieren. Seit 2017 widmen sich der VfU und der Lehrstuhl für Finanz- und Bankwirtschaft an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg mit dem Projekt „CARIMA“ der Entwicklung eines kapitalmarktbasierten Verfahrens zur Quantifizierung, Management und Reporting von Carbon Risks für Unternehmen und entsprechende Finanztitel und -portfolios. Grundlage bildet ein Carbon-Risk-Faktor, der carboninduzierte“ Risiken und Chancen für potenziell alle Finanztitel und Portfolios abbilden kann.