PCAF - Frequently Asked Questions

Die am häufigsten gestellten Fragen zur PCAF

Über die PCAF Standards

Der PCAF Standard wurde vom GHG Protocol geprüft und entspricht den Anforderungen des Corporate Value Chain (Scope 3) Accounting and Reporting Standard für Investitionsaktivitäten der Kategorie 15. Mit der Weiterentwicklung des Standards und des PCAF werden weitere Anlageklassen und Fallstudien in den Standard aufgenommen. Die Anwendung dieses Standards gibt Finanzinstituten harmonisierte, robuste Methoden zur Messung finanzierter Emissionen an die Hand.

Die Messung und Offenlegung finanzierter Emissionen nach PCAF Standard kann unterschiedliche klimabezogene Geschäftsziele und Aktivitäten von Finanzinstituten wie folgt unterstützen.

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FAQs zum PCAF-Standard

Was ist PCAF?

PCAF steht für „Partnership for Carbon Accounting Financials“. Es handelt sich um eine internationale, von der Industrie geführte Initiative zur Messung und Offenlegung der durch Kredite und Investitionen finanzierten Treibhausgasemissionen. Letztlich soll dies zu Veränderungen in den Portfolios von Banken und Investoren führen, die mit den Zielen des Pariser Abkommens übereinstimmen.

Warum wurde PCAF ins Leben gerufen?

PCAF wurde gegründet, da eine Gruppe von Finanzinstituten – von Banken und Versicherungen bis hin zu Vermögenseigentümern und -verwaltern – erkannt hat, dass ihre Rolle bei der Beschleunigung des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung ist. Banken stellen den Großteil des weltweit verfügbaren Kapitals, und seit dem Pariser Klimaabkommen haben die größten Banken immer noch mehr als 3,8 Billionen Dollar in den Sektor der fossilen Brennstoffe investiert. Dies entspricht mehr als 2 Mrd. USD für jeden Tag seit Ende 2015, ohne Abwärtstrend und ohne Bewertung der Kohlenstoffauswirkungen dieser Finanzierung. Angesichts des Ausmaßes der Klimaherausforderung und der entscheidenden Rolle des Finanzsektors bei der Erleichterung des Übergangs zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft wurde die Partnership for Carbon Accounting Financials gegründet.

Welche Ziele verfolgt PCAF?

PCAF hat sich zwei Ziele gesetzt:

  1. einen globalen Standard für die Bilanzierung von Treibhausgasen (THG) zu entwickeln, der die THG-Bilanzierung im Finanzsektor zur gängigen Praxis macht;
  2. mehr als 250 Finanzinstitute weltweit zu gewinnen, die die mit ihren Krediten und Investitionen verbundenen Emissionen bewerten und offenlegen.

Wie sollen die PCAF Ziele umgesetzt werden?

Jahr 1: Ein Kernteam von 16 Finanzinstituten entwickelt den Global GHG Accounting and Reporting Standard. Der Lenkungsausschuss und die PCAF-Mitglieder beginnen damit, weitere Finanzinstitute dafür zu gewinnen, sich zu verpflichten, die THG-Emissionen ihrer Kredite und Investitionen zu bewerten und offenzulegen.
Jahr 2: Nach der Erprobung des Konzepts (d. h. klare Beispiele für die Umsetzung in allen Regionen) wird der globale Standard für die THG-Bilanzierung an ein unabhängiges Gremium (wie CDP, WRI, IASB oder CDSB) übertragen, das sich zentral in anderen Bereichen der Klimafinanzierung engagiert.
Jahr 3: Kontinuierliches Wachstum (ab Jahr 1) der Institutionen, die sich verpflichten, die THG-Emissionen ihrer Kredite und Investitionen zu bewerten und offenzulegen, so dass bis Ende 2022 über 250 Finanzinstitute erreicht werden.
Jahr 1-3: Technische Unterstützung zur Anpassung des globalen Standards an regionale Gegebenheiten und zur Unterstützung aller teilnehmenden Finanzinstitute bei der Umsetzung der THG-Bilanzierung.

Was sind die Hauptmerkmale des PCAF Global GHG Accounting and Reporting Standard?

Aufbauend auf den in den Niederlanden und Nordamerika entwickelten Methoden zur Treibhausgasbilanzierung wurde ein harmonisierter globaler Standard für die Treibhausgasbilanzierung von Finanzinstituten entwickelt. Der Standard deckt verschiedene Anlageklassen ab (z. B. Hypotheken, Gewerbeimmobilien, Geschäftskredite, börsennotierte Aktien und Anleihen usw.) und ist offen und transparent.

Welche Vorteile bringt eine PCAF-Mitgliedschaft?

PCAF ist eine offen zugängliche, kostenlose Zusammenarbeit. Da PCAF einen weltweit harmonisierten Standard für die Art und Weise entwickelt, wie Finanzinstitute Klimaauswirkungen messen und offenlegen, insbesondere finanzierte Emissionen gemäß der Definition des Treibhausgasprotokolls, wird es möglich, Maßnahmen zur Verringerung der Auswirkungen zu ergreifen und mit globalen und nationalen politischen Zielen in Einklang zu bringen.

Der von der PCAF entwickelte Standard für Treibhausgasbilanzierung und -berichterstattung ist die Grundlage für verschiedene andere Initiativen, so dass die PCAF die bestehenden Klimainitiativen ergänzt.

Durch die Bilanzierung von Treibhausgasemissionen werden sich die PCAF-Mitglieder ihrer Auswirkungen bewusst und werden dazu veranlasst, greifbare Auswirkungen auf die Realwirtschaft zu haben.

Wie schafft PCAF greifbare Auswirkungen in der Realwirtschaft?

PCAF ermöglicht es der Finanzbranche, sinnvolle, kollektive und globale Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, indem sie Open-Source-THG-Bilanzierungsmethoden für verschiedene Anlageklassen entwickelt.

Ende 2018 haben die PCAF-Mitglieder die mit diesen Vermögenswerten verbundenen Treibhausgasemissionen gemessen: insgesamt 1,2 Billionen USD. Darüber hinaus ergreifen einige PCAF-Mitglieder bereits Maßnahmen für ihre Portfolios, indem sie spezielle Finanzprodukte entwickeln, die Anreize für Kunden schaffen, sich an kohlenstoffarmen Lösungen zu beteiligen.

Beispiel 1: Um Hauseigentümer dazu anzuregen, die Energieeffizienz ihres Hauses zu verbessern, hat die Triodos Bank ein spezielles Finanzprodukt entwickelt, das einen niedrigeren Zinssatz bietet, wenn die Energieeffizienz des Hauses verbessert wird.
Beispiel 2: ABN AMRO hat in den letzten Jahren mehrere Instrumente entwickelt, um die CO2-Emissionen von Immobilien zu verfolgen und Kunden beim Übergang zur Nachhaltigkeit zu unterstützen.

Beispiel 3: Die Beneficial State Bank berechnet die Emissionen ihrer Fahrzeugkredite für Verbraucher und bietet ihren Kunden Anreize für den Kauf emissionsarmer Fahrzeuge.

Wie unterscheidet sich PCAF von anderen Initiativen zur Klimafinanzierung oder ergänzt diese?

PCAF ist die einzige branchengeführte Initiative auf dem Markt, die es Finanzinstituten ermöglicht, die Treibhausgasemissionen von Krediten und Investitionen durch einen offenen und transparenten Ansatz zu bewerten und offenzulegen.

PCAF ergänzt andere Klima-Initiativen, die sich mit dem Finanzsektor befassen, wie z.B.:

  • Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD): PCAF bietet einen Rahmen für Finanzinstitute zur Offenlegung ihrer Treibhausgasemissionen, was eine der Empfehlungen der TCFD ist.
  • Paris Agreement Capital Transition Assessment (PACTA): PCAF ergänzt PACTA durch die Bereitstellung von THG-Bilanzierungsmethoden für ein breiteres Spektrum von Finanzanlagen (d.h. über Aktien und Unternehmensanleihen hinaus). Die im PACTA-Tool verwendeten Daten sind hilfreich für die Umsetzung des PCAF-Ansatzes für börsennotierte Aktien und Unternehmensanleihen.
  • Science Based Targets Initiative (SBTi): PCAF hat Methoden zur Treibhausgasbilanzierung für relevante Anlageklassen entwickelt. Finanzinstitute können diese nutzen, um die aktuelle Belastung ihres Portfolios zu berechnen, was der erste Schritt zur Festlegung von SBTs ist.
  • UN-Prinzipien für verantwortungsbewusstes Investieren und Bankwesen (PRI und PRB): PCAF steht in vollem Einklang mit den PRI und PRB und unterstützt Investoren und Banken bei der Erfüllung der Grundsätze zu Transparenz, Rechenschaftspflicht und Offenlegung.

Wer verwaltet PCAF?

PCAF wird von einem Lenkungsausschuss organisiert, der sich aus Vertretern von: ABN AMRO, Amalgamated Bank, ASN Bank, Global Alliance for Banking on Values (GABV), Morgan Stanley, der Net-Zero Asset Owner Alliance (vertreten durch Nordea Life & Pension), NMB Bank und Triodos Bank zusammensetzt.

Welche Organisationen unterstützen PCAF?

PCAF wird von der William and Flora Hewlett Foundation und der IKEA Foundation gesponsert. Verschiedene andere Akteure unterstützen und fördern PCAF in ihren Regionen oder bei ihren Mitgliedern, so auch der VfU.

Was muss man tun, um PCAF beizutreten?

Finanzinstitute, die PCAF beitreten, verpflichten sich, die mit ihrem Darlehens- und Investitionsportfolio verbundenen Treibhausgasemissionen innerhalb von drei Jahren anhand gemeinsam entwickelter Rechnungslegungsmethoden zu bewerten und offenzulegen. Ein Verpflichtungsschreiben ist hier verfügbar.

Darüber hinaus erhalten Finanzinstitute, die PCAF beitreten, kostenlose technische Unterstützung, um mit der Messung der durch Darlehen und Investitionen finanzierten Emissionen zu beginnen. Weitere Einzelheiten zu den Inhalten dieser kostenlosen technischen Unterstützung finden Sie hier.

Kontakt

Der VfU lädt Finanzdienstleister ein, den VfU Kennzahlen Standard anzuwenden und Feedback zu geben.

Henrik Ohlsen
Geschäftsführer

Kontakt:

c/o TechQuartier, Platz der Einheit 2
60327 Frankfurt am Main
+49 (0)69-46308254
ohlsen@vfu.de
Henrik Ohlsen, geboren 1979, ist Geschäftsführer des VfU. Daneben ist Henrik zuständig für die Themenbereiche (Nachhaltigkeits-) Reporting, Finanzwirtschaft und Klimawandel (Climate Finance) sowie ESG Indikatoren im Kreditgeschäft und er betreut das Projekt VfU Kennnzahlen. In seinen früheren Positionen als Projektmanager in einem Beratungsunternehmen und im Wirtschaftsreferat einer Kommunalverwaltung arbeitete er im Bereich Umweltmanagement und Wirtschaftsförderung.
Marco Tormen
PCAF Europe & DACHLI Regional Lead

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mtormen@guidehouse.com
Oliver Schmid-Schönbein
Managing Partner, E2 MC

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oliss@e2mc.com
Han Phan
Projektmanagerin

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c/o TechQuartier, Platz der Einheit 2
60327 Frankfurt am Main
phan@vfu.de
Han Phan, geboren 1993, arbeitet als Expert Sustainable Finance beim VfU. In dieser Rolle ist sie unter anderem für die Weiterentwicklung der Website zuständig sowie für die Themen Carbon Accounting / Financed Emissions und NetZero Strategien für Finanzinstitute. Han Phan absolvierte erfolgreich den Master in Finance and Accounting 2021 an der FOM-Hochschule für Oekonomie und Management und anschließend den Lehrgang Certified Expert in Sustainable Finance an der Frankfurt School. In ihren bisherigen beruflichen Funktionen arbeitete sie in der Finanzabteilung der Impact Investing Fund Manager Finance In Motion und als Consultant bei Finbridge.

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