Definition
Hier stellen wir vor, wie wir das Thema Produkte und Kerngeschäft im Zusammenhang mit nachhaltigen Finanzen, insbesondere für Finanzinstitute, definieren.
Sustainable Finance ist nicht nur durch Regulatorik und Risikoerwägungen getrieben, sondern vor allem auch durch die steigende Nachfrage von Kunden, von Privatkunden, aber vor allem auch Unternehmenskunden, die ebenfalls durch externe Erwartungen und interne Strategieprozesse den Bedarf für eine Transformation sehen. Diese Transformation erfordert nicht selten eine Steigerung des Bedarfs nach externem Kapital. Durch Sustainable Finance entstehen somit eine Reihe neuer Chancen für Finanzinstitute, neue und innovative Produkte und Dienstleistungen für Privat- und Geschäftskunden zu entwickeln.
Die Herausforderung besteht dabei darin, glaubwürdige ESG-Kriterien in bestehende und neue Geschäftsprozesse, Produkte und Dienstleistungen zu integrieren und dabei die Eigenschaften bisheriger konventioneller Produkte und Dienstleistungen beizubehalten (EY). Eine Möglichkeit für das Kredit- und Anleihegeschäft, die sich immer mehr am Markt etabliert, ist es, Nachhaltigkeitskriterien mit finanziellen Kriterien zu verknüpfen, etwa mit Sustainability linked-loans/ linked-bonds (DerTreasurer). Wichtig ist es dabei, eine hohe Glaubwürdigkeit und Relevanz anhand extern anerkannter Standards sicherzustellen, um die Wirkung der Produkte zu erhöhen und Vorwürfe von Greenwashing aus dem Weg zu räumen (UNPRI).
Dabei kommt hier nicht nur der Entwicklung von nachhaltigen Produkten eine hohe Bedeutung zu, sondern auch der Beratung von (Geschäfts)Kunden zu Nachhaltigkeitsleistungen und -risiken der angebotenen Finanzprodukte. Finanzinstitute können somit für Ihre Unternehmenskunden als Berater für deren Transformation agieren und gänzlich neue Geschäftsfelder erschließen.
Eine überarbeitete Geschäftsstrategie, die die anstehenden Erwartungen und Herausforderungen bedienen kann, verändert das Angebot an Produkten und Dienstleistungen der Institute an Geschäftskunden erheblich. Folgende Fragen müssen beantwortet werden:
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- Wie können ESG-Kriterien in bestehende und neue Geschäftsprozesse, Produkte und Dienstleistungen integriert werden?
- Wie werden Nachhaltigkeitskriterien mit finanziellen Kriterien verknüpft?
- Und wie gehen die Institute mit dem schnellen Wandel um, um sich besser auf dem Finanzmarkt zu positionieren?
Sustainable Finance Themenradar 2024
Die Bedeutung der Themen aus dem Handlungsfeld Produkte und Geschäftsprozesse (ehemals Kerngeschäft) ist im Vergleich zum letzten Jahr wieder deutlich angestiegen. Allerdings erreicht sie noch nicht das Niveau von 2022.
Die grundlegende Aufgabe bleibt auch in diesem Jahr im Fokus: die Entwicklung des Nachhaltigkeitsansatzes und die Implementierung von Nachhaltigkeit in das Kerngeschäft. Ein zusätzlicher Fokus liegt auf der Klassifizierung von Produkten nach Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG-Kriterien), einschließlich der Verwendung von Labels, der Anwendung der Taxonomie und der Klassifizierung nach Art. 8/9.
Die Ausrichtung und regelmäßige Anpassung des bestehenden Produkt- und Kundenportfolios an Nachhaltigkeitsziele sowie die Entwicklung von Impact- und Sustainability-linked-Produkten bleiben weiterhin von Bedeutung.
Relevante Literatur
Wir unterstützen Sie gerne bei der Suche nach der relevanten Literatur zum Thema Produkte und Kerngeschäft.
Was wir Ihnen bieten können
Zu jedem Handlungsfeld bietet der VfU seinen Mitgliedern und Nichtmitgliedern monatlich verschiedene Formate an, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Wissen und praktische Erfahrungen zu einem bestimmten Thema austauschen können.
Archivierte Dokumente der verschiedenen VfU-Formate finden Sie unter „VfU-Ressourcen“. Dort können Sie die relevanten Dokumente nach Stichworten oder Handlungsfeldern filtern.
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Kontakt
Der VfU lädt die Sustainable Finance-Profis ein, sich mit unserem Experten zum Thema Produkte und Kerngeschäft auszutauschen.
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In seiner früheren Position als ESG-Analyst bei einer Nachhaltigkeitsratingagentur sammelte er u.a. Erfahrungen in den Bereichen ESG-Bewertung von Unternehmen der Realwirtschaft und Finanzinstituten, Second Party Opinions und Wirkungsmessung.