Newsletter „Sustainable Finance Kompakt“ 01/2025

Liebe Mitglieder und Freund*innen des VfU,

„kraftvoll, entschlossen und mit leichter Hand“ so forderte der VfU Mitbegründer Prof. Dr. Bernd Wagner sollten Sustainable Finance Professionals die Transformation zu einer nachhaltigen Finanzwirtschaft begleiten. Auf dem VfU Neujahrsauftakt feierten wir auch 30 Jahre VfU, bei dem klar wurde: Wir haben einiges erreicht, doch vor uns liegen entscheidende Herausforderungen. Eine dieser Herausforderungen ist sicherlich der politische Kontext, wo Prioritäten momentan eher bei der Stabilisierung der Wirtschaft stehen, als bei der Transformation der Wirtschaft in eine zukunftsfähige Wirtschaft – anstatt diese beiden Komponenten zusammenzudenken. Man muss nicht einmal in eine USA unter Trump schauen. Die anstehende Bundestagswahl am 23.02. wird neue Mehrheiten im Bundestag hervorbringen – wie hoch die Priorität für nachhaltige Finanzen dann sein wird, ist noch offen.

Auch auf EU-Ebene wird langsam deutlich, dass die Nachhaltigkeitsregulierungen – namentlich die CSRD, die CSDDD und die Taxonomie – deutlich vereinfacht werden sollen. Die unter dem Begriff Omnibus zusammengefassten Vereinfachungen sollen im Februar nach und nach veröffentlicht werden – Der Ende Januar veröffentlichte Kompass für Wettbewerbsfähigkeit (letztlich die Übersetzung des Draghi-Reports in Politik) enthält bereits einige Ansatzpunkte dafür. Was die Andeutungen jedoch konkret für die Aussagefähigkeit der Nachhaltigkeitsberichte der Unternehmen bedeutet, ist noch offen.

Doch der politische Kontext ist nicht alles, die anstehenden Aufgaben der Nachhaltigkeitstransformation werden dadurch ja nicht geringer, etwa auch zu sehen im Weltrisiko-Bericht des World Economic Forums, wo bei den langfrisigen Risiken auf den ersten vier Plätzen umweltbezogene Risiken stehen oder drastischer am brennenden Hollywood. Auch wenn man sich die Oppurtunitäten und den Markt anschaut, ist das Interesse an nachhaltigen Geldanlagen weiter hoch, das World Economic Forum sieht auch für 2025 ein Jahr, in dem Natur und Biodiversität eine größere Rolle spielen könnten. Auch die Bafin sieht unter anderen eine mangelnde Abschwächung der Klimaerwärmung durch die Politik als ein großes Risiko für den Finanzmarkt, da es das Auftreten physischer Risiken wahrscheinlicher macht.

Wir beim VfU werden weiterhin unabhängig vom politischen Kontext gemeinsam mit Ihnen für einen nachhaltigen Finanzmarkt arbeiten. 2025 freuen wir uns auf Formate zu Carbon Credits, zu Transitionsplänen, zu Biodiversität und zur Finanzierung von energetischen Sanierungen und zu neusten Forschungsergebnissen dazu.

Darüber hinaus finden Sie wie gewohnt, eine weitere Auswahl an Initiativen, Gesetzen, und Publikationen zum ganzen Themenbereich Sustainable Finance, die wir Ihnen gerne zur Aufmerksamkeit bringen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre.

Ihr VfU Team

In eigener Sache

Zum Schluss nochmal die Bitte um Feedback und Anregungen zu unserem Newsletter sowie um Hinweise und Meldungen aus Ihren Häusern für die nächsten Newsletter . Diese können Sie uns gerne jederzeit zusenden, an: info@vfu.de.

Über dieses Dokument

Autor des Beitrags: Han Phan
Veröffentlichungsdatum: Januar 31, 2025