Liebe Mitglieder und Freund*innen des VfU,
wer sportbegeistert ist wird in diesen Tagen seine Freude an den Olympischen Sommerspielen in Paris haben, bei denen 10.500 Sportler*innen aus 206 Ländern in 32 Sportarten herausfinden, wer die Besten ihrer Disziplin sind und darüber hinaus ein internationales Festival der Vielfalt feiern. Die erste Woche der Spiele war in dieser Hinsicht ein fantastischer Start.
In Hinsicht auf Nachhaltigkeit verfolgen die Organisatoren der Spiele verschiedene Ansätze, zum Beispiel die Versorgung der Wettkampfstätten mit erneuerbarem Strom sowie umweltbewusstes Bauen, Kreislaufwirtschaft oder sanfte Mobilität. So soll der CO2-Fußabdruck gegenüber den Spielen von 2012 und 2016 um die Hälfte reduziert werden. Wen man an das Messen des betrieblichen CO2-Fußabdrucks denkt, liegt es – zumindest als Unternehmen der Finanzbranche – nahe, das VfU Kennzahlen Tool zur Berechnung betrieblicher Treibhausgasemissionen zu erwähnen. Seit fast 30 Jahren ist der VfU Herausgeber eines für die Finanzbranche spezifischen Bilanzierungsleitfadens und Tools, das hilft, die im Bereich betrieblicher Umwelt- und Treibhausgasbilanzen vorhandene Uneinheitlichkeit zu verringern. Die neueste Version 2024 1.0 wird in den kommenden Tagen auf der Website des VfU zu bestellen sein – für VfU Mitglieder kostenlos. Für Olympia wie für die Mitgliedschaft im VfU Netzwerk bewährt sich einmal mehr: Dabei sein ist alles – wenn die Ambition stimmt.
Dass die Ambition der europäischen Klima- und nachhaltigen Wirtschaftspolitik international nicht mehr auf Goldkurs steht, wurde von vielen Beobachtern nach dem denkwürdigen Ausgang der letzten Wahl des Europäischen Parlaments (EP) befürchtet. Doch die schlussendlich vom EP wiedergewählte Kommissionspräsidentin skizzierte in ihrer Antrittsrede ihre Zukunftsvision für Europa, darunter auch ein Festhalten an den bisherigen Zielen im Politikfeld nachhaltiges Wachstum wie etwa die Ziele des EU Green Deal und die vereinbarten Klimaziele 2030, 2040 und 2050. (Wer einen Gesamtblick über die Gesetzesinitiativen im Rahmen des Green Deal sucht, werfe einen Blick auf diese Grafik). Darüber hinaus sei das laufende Jahrzehnt ein Jahrzehnt der Investition: Europa brauche mehr Investitionen „Von der Landwirtschaft bis zur Industrie. Von der Digitalisierung bis zu neuen strategischen Technologien. Aber auch mehr Investitionen in Menschen und ihre Qualifikationen“. Die Vollendung der Kapitalmarktunion sei hier ein erster Schritt um privates Kapital für europäische Unternehmen zu mobilisieren, damit diese in Europa finden, was sie für Ihr Wachstum brauchen. Ein Schritt, den die Finanzcommunity begrüßt. Darüber hinaus sollen mit einem Clean Industrial Act nach dem Vorbild der USA „von der künstlichen Intelligenz bis zur sauberen Technologie“ neue Leitmärkte gefördert werden. Die ersten Befürchtungen vor einem Rückschritt in der europäischen Politik nach den Parlamentswahlen für das Thema Nachhaltigkeit und Nachhaltiges Investment ist wohl nicht begründet: Die ökologische Transformation des europäischen Wirtschaftsraums hat sich gerade erst warmgelaufen. Die ebenfalls im Juli von der ESMA veröffentlichte Vision eines Sustainable Finance regulatory Framework der EU (Framework) verspricht ebenfalls eine Ambition mit Kurs auf Edelmetall in der Disziplin Transition. Aus Sicht der europäischen Kapitalmarktaufseher ist dieser bereits „well developed“, jedoch sehen sie auch Verbesserungspotenzial, um seine Funktion zur Unterstützung der Mobilisierung von privatem Kapital für Nachhaltige Investments zu stärken. Eine wichtige Forderung ist dabei eine Definition von „transition investments“, was wir so übersetzen, dass ermöglicht werden soll, in Investmentobjekte zu investieren, bevor deren Transition stattgefunden hat, um diese so zu fördern. Ebenfalls sieht die ESMA einen Wert in der verpflichtenden Offenlegung von Transitionsplänen. So stellt sie fest, „dass der Finanzsektor nur dann in der Lage ist, die mit dem Klimawandel verbundenen Risiken und den Übergang zur Klimaneutralität zu unterstützen, wenn große Finanzunternehmen ihre strategischen Klimaziele und -verpflichtungen durch eine Transitionsplanung operationalisieren. Zu diesem Zweck müssen sie auf die Transitionsplanung und die damit verbundenen Offenlegung durch Nicht-Finanzunternehmen aufbauen“.
Wie man ambitionierte, glaubwürdige Transitionspläne umsetzen und nutzen kann, beleuchten wir an unserer Jahreskonferenz, dem UNEP FI / VfU Roundtable 2024 zum Thema „Transitionspläne – Transitionsplanung“. Für Sustainable Finance Professionals gilt auch hier: Dabei sein ist alles – wenn die Ambition stimmt. Buchen Sie daher bald Ihre Plätze, hier.
Darüber hinaus finden Sie wie gewohnt, eine weitere Auswahl an Initiativen, Gesetzen, und Publikationen zum ganzen Themenbereich Sustainable Finance, die wir Ihnen gerne zur Aufmerksamkeit bringen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre.
Ihr VfU Team
In eigener Sache
Zum Schluss nochmal die Bitte um Feedback und Anregungen zu unserem Newsletter sowie um Hinweise und Meldungen aus Ihren Häusern für die nächsten Newsletter . Diese können Sie uns gerne jederzeit zusenden, an: info@vfu.de.