Herausgeber: VfU e.V., Dezember 2022
CSRD, Taxonomie oder Offenlegung – diese und eine Reihe weiterer Themen werden den Bereich Sustainable Finance auch in Zukunft prägen und die Finanzinstitute in unterschiedlicher Weise betreffen. Der Bedarf an Überblick, Orientierung und Kontext für die handelnden Personen in den Finanzinstituten, um bei diesen Themen die richtigen Prioritäten setzen zu können, ist weiterhin hoch. Dies ergab der neue Sustainable Finance Themenradar 2023 des VfU.
Die Kurz-Studie im Überblick
Zusammenfassung der Ergebnisse
Auch für 2023 wird der Handlungsdruck im Bereich Sustainable Finance hoch bleiben: In Bezug auf die abgefragten 12 Sustainable Finance-Handlungsfelder zeigt sich auch in der diesjährigen Umfrage, dass diese fast alle als sehr wichtig oder wichtig eingestuft wurden. Jedoch ergab sich im Vergleich eine Ausdifferenzierung der Themen.
Die relevantesten Handlungsfelder:
92 Prozent der Stimmen (= hohe und sehr hohe Priorität) machen Strategie und Steuerung zum prioritären Handlungsfeld der Befragung. Transparenz und Berichterstattung wird von 80 Prozent (= hohe und sehr hohe Priorität) der Befragten ebenfalls als prioritär eingestuft und rückt damit in der Rangfolge nach oben. Auch die Themen Datenmanagement und die Nachhaltigkeitsfunktion als solche haben an Bedeutung gewonnen.
Die wichtigsten Aufgaben:
Diese große Bandbreite zeigt sich auch in den priorisierten Aufgaben. Diese erstrecken sich über ein breites Themenspektrum von regulatorischer Compliance über Strategie, Offenlegung und Risikomanagement bis hin zu Personal.
Regulierung ist der wichtige Taktgeber für viele Nachhaltigkeitsthemen:
Als Treiber für diese Themen, insbesondere in den Bereichen Offenlegung und Lieferkettenmanagement, nehmen die Befragten meist die Regulierung bzw. die regulatorischen Anforderungen wahr.
Die Top 3 bewerteten Aufgaben sind klar regulatorisch motiviert:
- Die fristgerechte Umsetzung rechtlicher Erfordernisse sehen 59 Prozent der Antwortenden als eine der wichtigsten Aufgaben.
- 48 Prozent gaben die Nachhaltigkeitsberichterstattung als ebenfalls wichtig an.
- 41 Prozent die aufsichtsrechtliche Berichterstattung über finanzielle Klima- und ESG-Risiken.
Abbildung: Zentrale Themen im Fachdiskurs der Sustainable Finance Community in 2023
47% der Befragten aus der Finanzindustrie und 43% der weiteren Befragten antworteten, dass die Taxonomie auch in 2023 im Fokus stehen wird.
Treiber und Hindernisse für Nachhaltigkeitstransformation:
Sowohl Finanzinstitute als auch sonstige Stakeholder sehen die Klimakrise (51,1/56,4 Prozent) deutlich als größten Treiber für Nachhaltigkeitstransformation.
Kriege und geopolitische Konflikte stellen für beide Befragungsgruppen das größte Hemmnis dar. Allerdings unterscheidet sich hier die Intensität.
Vernetzung kann die Transformation fördern:
Integration der Fachabteilungen:
Diese verstärkte Zusammenarbeit muss aber auch im eigenen Unternehmen gelingen. Hierfür haben rund 72% der befragten Finanzunternehmen ein ESG-Board oder ein vergleichbares Gremium, das sich aus verschiedenen Fachabteilungen zusammensetzt.
Fazit
Der geschilderte Handlungsdruck und die damit einhergehende Komplexität bedarf einer effektiven Steuerung des Nachhaltigkeitsthemas in Finanzinstituten, um die vielen Einzelmaßnahmen kohärent zu implementieren.
In diesem Umfeld benötigen die handelnden Personen in Finanzinstituten weiterhin in starkem Maße Übersicht, Orientierung und Kontext, um die richtigen Prioritäten setzen zu können. Wir freuen uns als VfU hierzu einen wichtigen Beitrag leisten zu könnenn.
Das vollständige Dokument inklusive Hintergründe zur Methodik finden Sie unten.