Newsletter „Sustainable Finance Kompakt“ 03/2024

In diesem monatlichen Newsletter finden Sie, wie gewohnt, eine Auswahl an Initiativen, Gesetzen, Veranstaltungen und Publikationen zum ganzen Themenbereich Sustainable Finance, die wir Ihnen gerne zur Aufmerksamkeit bringen.

Liebe Mitglieder und Freund*innen des VfU,

während der Frühling langsam in Deutschland ankommt und die Feiertage vielen Menschen eine kurze Zeit zur Ruhe bieten, gab es in den vergangenen Wochen gab es auf EU-Ebene durchaus spannende Entwicklungen für zwei nachhaltigkeitsrelevante Gesetzesvorhaben, deren Einigung eigentlich schon aus Sicht aller beteiligten Akteuren in trockenen Tüchern schien. Beim EU-Renaturierungsgesetz, welches wichtige Elemente zu Schutzzonen der Natur und zur Renaturierung enthält, waren es einzelne Staaten, die ihre Zustimmung noch kurz vor der Abstimmung zurückzogen und eine Abstimmung nun in den April verschoben haben. Das Gesetz ist ein zentrales Instrument, um die internationalen Verpflichtungen zur Renaturierung degradierter Ökosysteme umzusetzen, auf welche sich die Staatengemeinschaft auf der Weltnaturkonferenz (CBD COP 15) bekannt hat. Das im Februar vom EU-Parlement verabschiedete Gesetz ist zudem ein Kernelement des Green Deals. Dieser scheint auf der Prioritätenliste und angesichts der EU-Wahlen im Juni jedoch nach unten zu rutschen. Eine Abschwächung hat auch das EU-Lieferkettengesetz in seiner finalen Fassung erhalten, zumindest diesem Gesetz wurde jedoch im März vom EU-Rat zugestimmt, eine Zustimmung des EU-Parlaments steht noch aus. Aber auch zum Thema Klima gab es im März neues: Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat ihren Bericht „European climate risk assessment“ veröffentlicht, die Gesamtlage in Europa wird anhand von 36 zentralen Klimarisiken beschrieben und bewertet. Das Fazit: Mehr und schnelleres Handeln ist dringend angebracht, etwa um Ökosysteme zu erhalten, die vor Hitze oder Überschwemmungen schützen, aber auch die Verringerung der Treibhausgasemissionen. Der Bericht geht auch explizit auf Gefahren für das Wirtschafts- und Finanzsystem ein, etwa durch Erhöhung von Versicherungsprämien oder die Gefährdung der Vermögenswerte und Hypotheken. Steigende Temperaturen könnten auch die Nahrungsmittelinflation bis 2035 jährlich um 3,2 Prozentpunkte und die Gesamtinflation um 1,18 Prozentpunkte antreiben, so auch eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und der EZB. In der Studie untersuchten die Forschenden, wie sich Klimakennzahlen in historischen Daten auf die Inflation ausgewirkt haben. Der Studie zufolge steigt die Inflation, wenn die Temperaturen steigen, und zwar am stärksten im Sommer und in heißen Regionen. Mit gemischten Gefühlen schaut man dabei auf die neuen Zahlen zu den Klimaemissionen in Deutschland des Umweltbundesamtes (UBA): Diese sinken 2023 um knapp 10 Prozent, allerdings verfehlen einzelne Sektoren wie der Verkehr und der Gebäudesektor ihre gemäß Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) erlaubte Jahresemissionsmenge. Dennoch geht das UBA in seiner Projektion davon aus, dass das Klimaziel bis 2030 erreichbar ist, das Tempo bei der Reduktion muss sich jedoch dafür deutlich erhöhen. Ein Befund, den auch ein neuer wissenschaftlicher Report zu Klimarisiken beinhaltet und die Methapher des Skorpions nutzt, um auf die langfristigen und unsicheren Risiken der Klimaerwärmung aufmerksam zu machen und durchaus in der Sustainable Finance Welt bekannte Zusammenhänge mit dem Konzept „planetary solvency“ interessant aufbereitet.

Darüber hinaus finden Sie wie gewohnt, eine Auswahl an Initiativen, Gesetzen, und Publikationen zum ganzen Themenbereich Sustainable Finance, die wir Ihnen gerne zur Aufmerksamkeit bringen.

Ihr VfU Team

In eigener Sache

Zum Schluss nochmal die Bitte um Feedback und Anregungen zu unserem Newsletter sowie um Hinweise und Meldungen aus Ihren Häusern für die nächsten Newsletter . Diese können Sie uns gerne jederzeit zusenden, an: info@vfu.de.

Über dieses Dokument

Autor des Beitrags: VfU Admins
Veröffentlichungsdatum: April 2, 2024